Vor unserer ersten Londonreise habe ich im Internet recherchiert, Beiträge auf Facebook und Instagram angeschaut, mit Freunden geredet und Listen geschrieben. Natürlich waren wir aufgeregt.
Relativ schnell wussten wir was wir uns anschauen wollten. Jetzt wurden Flüge und Hotel gebucht und Tickets reserviert.
Ich werde euch die wichtigsten Stationen und Erfahrungen schildern.
Der Flughafen
Als wir am Freitag Abend in Heathrow ( Heathrow: Willkommen am Flughafen Heathrow! | Heathrow) ankamen war es schon relativ spät und wir waren etwas müde. Unser Hotel (Moxy, Neues Lifestyle-Hotel in der Nähe von LHR an der Bath Road – Moxy London Heathrow Airport) war ganz in der Nähe vom Flughafen. Am Anfang waren wir motiviert und waren der Meinung, dass wir die Strecke zu Fuß gehen können. Aber die Kids, unsere mangelnde Motivation und letztendlich die unterschätzte Distanz haben uns davon abgehalten. Das freundliche Personal am Flughafen wies und den Weg zum Hotel Hoppa (Home | Hotel Hoppa). Wer kennt den lilafarbenen Bus von Harry Potter? So in etwas kann man sich den Hotel Hoppa vorstellen. Achtung es gibt unterschiedliche Hoppa. Es kommt darauf an zu welchem Hotel man möchte. Die Tickets konnten wir direkt im Bus kaufen und dann ging das Abenteuer los. Der Fahrstil kam dem “ Fahrenden Ritter“ sehr nah, also bitte unbedingt Koffer, Kinder und alles was einem wichtig ist festhalten. Bei jedem angefahrenen Hotel wurde von dem Eingang abrupt der Anker geworfen und genauso wie die Bremsung war das Anfahren sehr dynamisch. Der Kutscher rief bei jedem Hotel lauthals den Namen der Unterkunft. Die Tonlage animierte zum fluchtartigen Verlassen des Buses. Unser Hotel war auf der Route eines der letzten, daher konnten wir die Fahrt fast in voller Länge genießen und waren froh, als wir endlich im Hotel ankamen.
Das Hotel
Das Moxy ist ein stylisches Hotel in Flughafennähe. Das Hotel gefiel uns schon auf den Fotos extrem gut. Nach dem freundlichen Empfang und einem schnellen Check In haben wir unsere Taschen im Zimmer abgestellt, um dann noch kurz an der Bar etwas zu essen. Es gab eine kleine Auswahl an unterschiedlichen Speisen und Getränken( z.B. Mac & Chees, Pizza, Chicken Wings usw.). Die waren alle in Ordnung und preislich auch vertretbar. Das gute am Hotel und auch generell in London, man kann alles mit Karte zahlen, was den Umtausch von Geld unnötig macht.
Im Bereich der Bar gibt es auch eine Fotobox, ein riesen Jenga-Speil, Billard und andere Beschäftigungsmöglichkeiten. Zusätzlich gibt es einen Kühlschrank und andere nützliche Dinge (UBS-Kabel, Hygieneartikel usw.), die man käuflich erwerben konnte. Des Weiteren gab es ein Uber-Terminal, welches sehr nützlich ist, falls man nicht die App auf dem Handy nutzt. Danach ging es ab ins Bett.
Das Frühstück lies keine Wünsche offen und ist echt empfehlenswert. Es gab z.B. unterschiedliche Corneflakes und Müslis, klassisch Ei, Wurst und Käse, aber auch Waffeln Bagel, Säfte und Kaffee. Das Ambiente unterstreicht das liebevoll angerichtet Frühstück noch. Wir haben uns rundum wohl gefühlt.



Das Zimmer war solide und man hatte das volle Flughafenfeeling, da die Flugzeuge fast durchs Zimmer geflogen sind. Es war erträglich und irgendwie auch interessant. Wir hatten zwei Doppelbetten, wobei die Betten jeweils in einem eigenen Raum standen. Es gab aber zwischen den Räumen keine Tür, sondern nur einen Durchgang. Das Bad war riesig. Das einzige gewöhnungsbedürftige war der Vorhang bei der Dusche. Aber das war halb so wild.
Der 1. Tag
Bus
Für unsere erste Station sind wir mit dem Bus und der U-Bahn in die Stadt gefahren. Das tolle bei den Öffis ist, dass man keine Tickets am Automaten kaufen muss, sondern direkt mit der EC-Karte, dem Handy oder der Smart-Watch zahlen kann. Im Bus wird immer vorne beim Fahrer eingestiegen und die Karte/das Handy/die Uhr auf der gelben runden Fläche beim Fahrer angehalten. Wenn es piept und ein grünes Licht aufscheint ist alles gut. Die Kosten werden dann automatisch abgebucht. Es gibt für die Öffentlichen Verkehrsmittel einen täglichen Maximalbetrag. Im Bus wird dann hinten ausgestiegen. Auschecken ist nicht erforderlich bzw. auch nicht möglich.
U-Bahn (Underground)
In der U-Bahn ist es ähnlich, nur das es dort „Schranken“ gibt. Auch hier legt man die EC-Karte auf die gelbe Fläche und die Schranke öffnet sich. Kinder bis 11 Jahren fahren übrigens kostenlos. Wenn Kinder dabei sind, sollte man die Schranke für die Rollstuhlfahrer/ Kinderwagen nutzen, da der Durchgang breiter ist. Ein Erwachsener geht dann einfach mit den Kindern durch. Jeder Erwachsene benötigt eine eigene Karte/Uhr/Handy. Für die Orientierung bietet sich google Maps, Apple Maps oder ein einfacher Faltplan an. Die U-Bahnen unterscheiden sich farblich und die Richtung (Eastbound, Westbound, Northbound und Southbound) gibt den Bahnstein vor. Dafür muss man aber auch wissen wo die Reise hingehen soll. Es hängen aber auch überall Pläne. Wenn man die U-Bahn wieder verlässt muss man erneut die Schranke passieren.
Der Borough Markt
Da wir bis zu unserer ersten Aktivität noch Zeit hatten, haben wir uns in der Gegend umgesehen und sind geradewegs auf dem Borough Markt gelandet. Ein wirklich sehenswerter und sehr bekannter überdachter Markt. Der Markt ist in unterschiedliche Bereiche aufgeteilt. Der erste Teil ist ein klassischen Markt, wo es Käse, Wurst, Backwaren und exotisches Obst gibt. Dort haben wir uns mit Bagel in der klassischen Form und als Regenbogenvariante versorgt. Der zweite Teil ist der Foodmarkt, der zur Mittagszeit sehr gut besucht ist und unterschiedliche Speisen aus aller Länder zu bieten hat. Der Borough Markt ist für uns schon ein fester Bestandteil bei fast jedem Aufenthalt geworden.



Die Harry Potter Tour durch London
Da unser erster Aufenthalt den Schwerpunkt Harry Potter hatte, durfte eine Führung durch London natürlich nicht fehlen. Über Get your Guide habe ich eine Führung auf Deutsch für uns gebucht.
London: Harry Potter Rundgang auf Deutsch | GetYourGuide
Der Treffpunkt war direkt an der Themse in der Nähe des Borough Markt. Der freundliche Herr, der uns in Empfang nahm entpuppte sich als Student mit deutschen Wurzel, der rhetorisch durchaus mit Ironie und Sarkasmus vertraut war. Genau mein Ding. Jeder Teilnehmer wurde einem Haus (Gryffindor usw.) zugeteilt und man konnte im Laufe der Tour durch die Beantwortung diverser Harry Potter Fachfragen punkte für sein Haus sammeln. Wir waren in Summe 2,5 Std. unterwegs und sind kurz ein Stück mit der U-Bahn gefahren. Es war sehr interessant und lustig. Auch das Preis-Leistungs-Verhältnis ( ca. 84€ für 2 Erwachsene und 2 Kinder) war gut. Absolut empfehlenswert.


Mc Donalds
Nach unserer Führung hatten wir Hunger und schauten uns in der Nähe um. Wir steuerten die vertrauten goldenen Bögen an. Was für ein Fehler. Der Laden war mega voll. Nachdem wir uns zum Bestellterminal durchgekämpft hatten und mit viel Glück noch einen kleinen Tisch in der letzten Ecke ergattern konnten, wollten wir nur unser Essen genießen. Der Genuss blieb aus. Der lieblos zusammengematschte Burger schmeckte wie er aussah. Eine heilsame Erfahrung, die wir zukünftig auslassen werden. Vor allem da es gute Alternativen gibt.
Chinatown
Nach unserem kulinarischen Erlebnis wollten wir noch etwas von der Stadt sehen. Ohne richtigen Plan liefen wir mal darauf los. Die roten Laternen der Chinatown waren schon von weitem zu sehen und zogen uns an. Allerdings war es für die Kinder, nachdem der Zauber der Laternen vergangen war recht unspektakulär. Daher zogen wir weiter.
Hamleys
Eine Freundin bat uns bei Hamleys (The World’s Finest Toys & Games | Hamleys) vorbei zuschauen und etwas mitzubringen. Gesagt, getan. Wir wussten ja nicht, was uns erwartet. Schon beim Eingang wurden wir von verkleideten, tanzenden Hasen empfangen. Alles war entsprechend österlich dekoriert. Ich glaube es sind 6 Etagen Kindertraum. Auf jeder Etage gibt es Verkäufer, die ein Spielzeug vorführen, Haare machen, scherzen und lachen. Man sieht, dass hier jeder Spaß an seiner Arbeit hat. Die Kinder waren mit diesem riesigen Angebot an Spielzeug total überfordert. Ich war überfordert die Kinder bei diesem Andrang im Auge zu behalten. Irgendwann haben wir den Store vollständig und mit etwas Spielzeug für jedes Kind verlassen. Anstrengend aber einen Besuch wert.
M & M
Auf unserem Weg kamen wir mehr oder weniger am M&M Store vorbei und wollten uns einen kurzen Blick nicht entgehen lassen. Nach kurzer Wartezeit durften wir dann den Store mit seiner bunten Ausstattung betreten. Ich muss sagen, dass das Schlangenmanagement in London bis jetzt immer sehr vorbildlich war und wir nie wirklich lange warten mussten. Im Store gibt es natürlich eine Vielzahl an bunter Kleidung, Taschen, Stifte und vieles mehr. Ein Highlight sind natürlich die kleinen bunten Schokokugeln. Diese gab es farblich und nach Sorten sortiert und man konnte sich seine Lieblingsfarben in kleine Beutel abfüllen. Aber Vorsicht an der Zapfsäule, immer schön langsam, sonst ist der Beute in Null Komma nix randvoll. Es gibt im Store auch jede Menge Möglichkeiten für tolle Fotos mit den lebensgroßen M&M Figuren.
Hop On Hop Off
Natürlich wollten wir auch eine Standrundfahrt machen. Als London Neuling ohne Ahnung, hat es uns in einen der zahlreichen bunten Buse mit offenem Verdeck verschlagen. Mit den mitgelieferten Einwegkopfhörern und der Auswahl an zahlreichen Sprachen ging es dann los. Für eine 4-köpfige Familie nicht ganz billig, aber wir hatten ja keine Ahnung. Wir hatten ein 24 Stunden-Ticket, mit dem wir die 3 Routen beliebig innerhalb der 24 Stunden nutzen konnten. Die besten Plätze sind natürlich oben. Es war wirklich interessant. Die Kinder nutzen die Gelegenheit für einen kurzen Mittagschlaf, was nach dem langen Fußmarsch kein Wunder war. Die bunten M&M Kugeln hatten auch ihren Spaß, als sie fröhlich durch den Bus kullerten. Mein Sohn machte aus den kostenlosen Kopfhörern Airpods und wunderte sich, warum er nichts mehr hört. Der Stecker war ja schließlich noch im Gerät und die Kopfhörer im Ohr.
Da wir noch ca. 1 Std. Fahrtzeit zu unserem Hotel hatten, entschieden wir uns am späten Nachmittag zurück zu fahren und uns auszuruhen. Wir waren alle ziemlich erledigt.
2. Tag
Da wir für unser Andenkenregal noch das ein oder andere Souvenir mitnehmen wollten fuhren wir am Morgen wieder in die Stadt. Souvenirshops gibt es dort fast an jeder Ecke. Aber zuerst wollten wir noch in den Shop vom Hard Rock Cafe.
Hard Rock Cafe Shop
Hier gibt es über die klassischen T-Shirts eine große Auswahl an Kleidung für Damen, Herren und Kinder. Das Personal war sehr nett und hilfsbereit. Jeder hat etwas gefunden und so konnten wir nach kurzer Zeit weiterziehen. Tolle Fotos konnte man hier natürlich auch machen.
Anschließend schauten wir noch in den ein oder anderen Shop und fanden auch unser Andenken. Ich entschied mich für eine typische rote Telefonzelle. Da wir für den Nachmittag noch einen großen Programmpunkt vor uns hatten, wollten wir nicht zu viel laufen und nutzten noch die restlichen Stunden unseres Hop on Hop off Tickets. Am frühen Nachmittag fuhren wir wieder zurück in unser Hotel und machten uns schon bald mit dem Uber auf den Weg zu den Harry Potter Studios.
Harry Potter Studios
Da wir von Anfang an geplant hatten die Harry Potter Studios (Warner Bros. Studio Tour London – The Making of Harry Potter) zu besuchen, haben wir uns auch bewusst für ein Hotel am Rand von London und in der Nähe der Studios entschieden. Es werden über unterschiedliche Anbieter Shuttle inkl. Eintritt angeboten. Die Shuttle starten relativ zentral in London und fahren ca. 1 1/2 Stunden zu den Studios. Die Kosten liegen pro Person bei 110-180€. Wir hätten dafür auch noch ca. 1 Std. in die Stadt fahren müssen. In Summe hätte uns der ganze Ausflug 9-10 Stunden Zeit und ca. 450€ gekostet.
Da unser Hotel in der Nähe von Flughafen Heathrow war und Watford nur ca. 35 Minuten Autofahrt entfernt lag, entschieden wir uns mit dem Uber zufahren. Die Kosten lagen bei ca. 36 Pfund pro Strecke und wir wurden direkt bis zum Eingang gefahren. Der Eintritt kostet für eine 4 köpfige Familie ca. 200 Pfund. Damit lagen wir noch ca. 200 Pfund unter dem Preis, den wir ansonsten für Transfer und Ticket bezahlt hätten. Ein bisschen Planung im Vorfeld kann die Kosten deutlich verringern.
Schon die Ankunft auf dem Parkplatz mit den riesigen Zauberstäben und die Eingangshalle mit dem Drachen waren der Wahnsinn. Da staunten nicht nur die Kinder. Zu beginn wird man in einer Gruppe durch die ersten Räume geführt. Anschließend kann man die Ausstellung im eigenen Tempo durchlaufen. Jeder Raum ist beeindruckend.



Man kann Fotos und Videos auf einem Besen machen. (das kostet natürlich extra). Auf dem Bahnsteig konnten die Kinder unter strenger Anleitung Heuler basteln und als Andenken mitnehmen. Auch Alraunen konnten gezogen werden und die Studios ließen keine Wünsche offen und haben unsere Erwartungen mehr als erfüllt. Nach ca. der Hälfte haben wir im Restaurant eine kleine Pause gemacht. Das Essen war in Ordnung. Es ist eben kein Sterne Restaurant. Ein besonderes Erlebnis war das Butterbier. Ich kann bis heute nicht sagen ob es ein positives oder negatives war. Den Kindern hat es geschmeckt. Wenn ich es beschreiben müsste, würde ich sagen, es war süße geschmolzene Butter mit Kohlensäure und Schlagsahne. Ich kenne nichts vergleichbares. Aber die Neugier war einfach zu groß.

Nachdem wir alles gesehen und getestet hatten kamen wir in den Shop. Der Shop war mindestens genauso eindrucksvoll wie der Rest der Ausstellung. Es gab. einen eigenen riesigen Raum nur für Zauberstäbe. Weiterhin gab es eigene Räume für die bekannten Süßigkeiten, für jedes Haus und jeden Haupt- und Nebendarsteller. Da unsere Kapazitäten im Koffer sehr beschränkt waren, konnte ich den Kauf vom Nimbus 2000 noch verhindern. Dafür musste ich dem Kauf der berühmten Jelly Beans mit allen Geschmacksrichtungen zustimmen. Hier hatte ich meine persönliche Neugier gut im Griff und als ich die Gesichter der Kinder beim Probieren gesehen haben, habe ich alles richtig gemacht. Beim Shop sollte man auch ein bisschen Zeit einplanen und natürlich gute Nerven, wenn man Kinder dabei hat.
Mit einer kleinen Essenspause waren wir in Summe 4,5 Stunden in den Studios. Ein absolut empfehlenswerter Ausflug.






Nach den Studios ging es dann zurück ins Hotel. Wir ließen den Abend noch gemütlich an der Bar ausklingen und die Kinder spielten mit dem riesigen Jenga und hatten ihren Spaß. Schnell zum Abschluss noch ein Foto in der Fotobox gemacht und dann war der Kurzurlaub auch schon vorbei. In der Früh ging es dann mit dem Uber zum Flughafen. Ein sehr gelungener erster Aufenthalt in London. Achtung Spoiler: Es war nicht der letzte.
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